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Überlegungen zu Googles Plänen, die Abschaffung von Third Party Cookies zu verzögern

Die verzögerte Abschaffung von Third Party Cookies durch Google ist notwendig, sollte aber nicht als Anlass genommen werden, eine Pause einzulegen

Gestern hat Google angekündigt, dass die geplante Abschaffung von Third Party Cookies in Chrome um fast zwei Jahre verschoben wird. Für Media Owner, Werbetreibende und den Rest der unabhängigen Ad Tech Branche ist dies eine dringend benötigte Gnadenfrist.

Als die ursprüngliche Frist bis 2022 näher rückte, wurde klar, dass die Lösungen für eine datenschutzfreundliche Addressability nicht schnell genug entwickelt, getestet und umgesetzt wurden, um diese extrem ehrgeizige Frist einzuhalten. Anstatt sich auf eine neue Architektur für die Werbung im Internet zu einigen, gab es wöchentlich neue Vorschläge und Änderungen, so dass die Unternehmen nur wenig Zeit hatten, diese zu bewerten und sich anzupassen.

Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority) erklärte sich bereit, die Pläne von Google und die Privacy Sandbox-Lösungen zu überwachen. Dies gab die Gewissheit, dass drastische Änderungen nicht ohne die Unterstützung der Media Owner eingeführt würden, die sie am ehesten betreffen würden. Dies bedeutete zwangsläufig, dass mehr Zeit benötigt werden würde, um umfassende Lösungen zu entwickeln, die den Datenschutz der Nutzer in den Vordergrund stellen, ohne das werbefinanzierte Web zu gefährden.

Mit seiner Ankündigung erkennt Google all diese Faktoren an und erklärt sich bereit, gemeinsam mit Regulierungsbehörden, Verbraucherinteressen und freien Märkten nach alternativen Lösungen für die Zeit nach der Abschaffung von Third Party Cookies zu suchen.

Die Verbraucher brauchen immer noch einen besseren Schutz der Privatsphäre im Internet. Media Owner brauchen nach wie vor tragfähige Pläne für den Fortbestand ihrer Unternehmen, um weiterhin kostenlosen Journalismus produzieren zu können. Nichts von alledem hat sich geändert, und die verzögerte Abschaffung von Third Party Cookies durch Google bedeutet nicht, dass die Ad Tech Branche die Abkehr von Cookies aufhalten oder zurückstellen sollte. Es bedeutet nur, dass wir jetzt genug Zeit haben, um erfolgreich bessere Alternativen einzuführen.

Die Ankündigung, die Abschaffung von Third Party Cookies zu verzögern, zeigt, dass Google die Notwendigkeit erkennt, aktiv ein unabhängiges Werbe-Ökosystem zu erhalten, auf das sich Marken, Media Owner und Verbraucher verlassen können. Die Branche muss die Einführung von personen-, kontext- und kohortenbasierten Lösungen weiter vorantreiben und gleichzeitig das Vertrauen der Verbraucher stärken. Jetzt ist nicht die Zeit zu warten, sondern es ist die Zeit zu handeln. Wenn wir den Moment vergeuden, werden wir uns in 18 Monaten genau hier wiederfinden, aber mit weit weniger Möglichkeiten, die Zukunft der Addressability zu gestalten.

Index Editor

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Dieser Beitrag wurde von der Index Exchange-Redaktion veröffentlicht.

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